Wie sicher ist Deutschland? Viele Menschen sorgen sich zunehmend um ihre Sicherheit. 82 Prozent der Deutschen haben Angst, dass Gewalt und Kriminalität in unserem Land zunehmen. Drei von vier Bundesbürgern fürchten sich vor einem Terroranschlag. Die Politik muss diese Sorgen ernst nehmen und Lösungen anbieten. Gleichzeitig fallen die objektive Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsgefühl oft auseinander. Gefahren durch Gewalt und Terrorismus werden tendenziell überschätzt, und andere große Gefahren werden ignoriert. Wie sollte die Politik mit diesem »Risikoparadox « (Ortwin Renn) umgehen?
Darüber tauschte sich SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann am 10. November in Berlin mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus: Dr. Dina Hummelsheim-Doß vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Prof. Dr. Christopher Daase von der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und Dr. Reinhard Müller, Redakteur bei der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Im Zentrum standen folgende Fragen, die auch im US-Wahlkampf von Donald Trump keine unbedeutende Rolle gespielt haben: Welche subjektiven und objektiven Bedrohungen gibt es im eigenen Land? Welche politischen Maßnahmen und welche Kommunikationsstrategien sind geeignet, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen? Welche Rolle spielen Fragen, die über den engeren Bereich der öffentlichen Sicherheit hinausgehen, etwa soziale Sicherheit, Zusammenhalt und gesellschaftliches Vertrauen?