Die Sportpolitikerinnen und Sportpolitiker der schwarz-gelben Koalition hatten wenige Tage zuvor in der Sitzung des Sportausschusses den Gesetzentwurf der SPD abgelehnt. „Das ist ein herber Rückschlag für die Sportpolitik“, bemerkte dazu Martin Gerster, sportpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.

Seltsam: Beim Wahlhearing des DOSB sprach sich FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle doch wieder für die Aufnahme von Sport und Kultur ins Grundgesetz aus, obwohl seine Fraktion den SPD-Entwurf im Sportausschuss erst eine Woche zuvor abgelehnt und die Abstimmung im federführenden Innenausschuss verschoben hatte. Thomas Oppermann freute sich daher umso mehr über das Plädoyer von Rainer Brüderle zur Aufnahme von Sport als Staatsziel. Dafür biete sich eine gute Gelegenheit bei der Abstimmung im Bundestag zur 2./3. Lesung des Gesetzentwurfes Ende Juni 2013.

Auch in Sachen Anti-Doping-Kampf konnte Thomas Oppermann unerwartete Zustimmung aus den Reihen der Koalition finden. Die SPD-Bundestagsfraktion hat einen Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz vorgelegt, der von Schwarz-Gelb im Sportausschuss ebenfalls abgelehnt wurde. Überraschend signalisierte Volker Kauder (CDU) beim DOSB-Wahlhearing seine grundsätzliche Bereitschaft, gemeinsame Wege in der Dopingbekämpfung zu finden und so etwa den Besitz von geringen Mengen Dopingmitteln unter Strafe zu stellen.

Das Wahlhearing, die „Elefantenrunde“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), fand mit Spitzenpolitikern aller Bundestagsfraktionen statt. Für die SPD-Bundestagsfraktion nahm Thomas Oppermann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied im Kompetenzteam von Peer Steinbrück für die Bereiche Innen und Sport, teil. Die Palette der Themen reichte vom Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement im Sport, Sportförderung, Prävention und Inklusion bis zur Debatte zum Kampf gegen Doping.

Weitere Gäste auf dem Podium des DOSB waren Volker Kauder (CDU/CSU), Rainer Brüderle (FDP), Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) und Gregor Gysi (Die Linke). Johannes B. Kerner moderierte das Forum.