Mit Bezeichnungen wie „Designerdrogen“, „Spice“ oder „Legal Hihgs“ werden laut der SPD-Bundestagsfraktion die Auswirkungen dieser psychoaktiven Stoffe gezielt herunter gespielt. Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Substanzen hinzu, die mit hoher Geschwindigkeit auf den Markt drängen und vor allem unter Jugendlichen sehr schnell zur Abhängigkeit führen. Insbesondere in Bayern, Thüringen und Sachsen sind enorme Zuwächse bei der illegalen Verbreitung und beim Konsum zu verzeichnen. Auch die Suchtberichte der Bundesregierung bestätigen diesen Anstieg. Allein die gemeldeten Fälle sind um 164,3 Prozent gestiegen. Die Dunkelziffer wird um ein Vielfaches höher liegen. Die synthetischen Drogen ersetzen weltweit vor allem bei jungen Menschen klassische Drogen wie Heroin und Kokain.
Chrystal ist eine sehr gefährliche Droge
Kristiallines Methamphetamin oder auch Crystal kommt vorwiegend aus illegalen Laboren in Tschechien nach Deutschland, aber auch im Inland nimmt die Produktion zu. Die Ausbreitung in Deutschland hat sich auf die genannten Länder in der Grenzregion zu Tschechien konzentriert. Es wird angenommen, dass die Liberalisierung des tschechischen Rauschgiftgesetzes in 2010, das für den Besitz von bis zu zwei Gramm Crystal lediglich eine Ordnungswidrigkeit vorsieht, einen Beitrag für die Verbreitung von Crystal geleistet hat. Die Droge macht jedoch sehr schnell süchtig heisst es im Antrag der SPD-Bundestagsfraktion. Zudem ist sie zerstörerischer als Heroin. Crystal greift Nervenzellen an und zerstört das Gehirn.
Vor allem Jugendliche in Grenznähe zu Tschechien sind gefährdet
Immer mehr Schülerinnen und Schüler in den grenznahen Gebieten Sachsens, Thüringens und Bayersn kommen auf den Schulhöfen mit der synthetischen Droge in Berührung. Bislang bleibt die Bundesregierung jedoch tatenlos. Sie verkennt die Ausmaße des Drogenhandels zwischen Deutschland und seinen Nachbarstaaten. sowie die Entwicklung bezüglich neuer Substanzen und Rauschgifte.
SPD fordert zielgruppenspezifische Präventionsarbeit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Deshalb fordert die SPD-Bundestagsfraktion in ihrem Antrag eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Deutschlands Nachbarstaaten und eine abgestimmte Strategie insgesamt in Europa. Mit Workshops und einmaligen Aufklärungskampagnen, wie sie die Bundesregierung vorschlägt, können die neuen Trenddrogen nicht bekämpft werden. Vielmehr ist eine zielgruppenspezifische Prävention in den Schulen, in Diskotheken und im Internet gefragt. Neue Impulse bei den Beratungs- und Aufklärungsstrukturen müssen dringend gesetzt werden. Polizeiliche Aktivitäten müssen intensiviert werden. So sollen z.B. die Kräfte der Bundespolizei im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet nicht durch Abordnungen geschwächt werden. Zudem wollen die Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen, dass die Forschung im Bereich der Konsumenten synthetischer Drogen ausgebaut wird, um eine bessere Grundlage für die Präventionsarbeit zu haben.