Nach der Havarie der „Costa Concordia“ gehören die Sicherheitsstandards und Abläufe an Bord von Luxuslinern auf den Prüfstand. Nachdem die SPD-Fraktion dazu im Bundestag einen Forderungskatalog (Drs. 17/9158) vorgelegt hat, erkennt nun endlich auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Handlungsbedarf.

Das offenkundig miserable Notfall-Management auf der havarierten „Costa Concordia" hat zahlreiche Menschenleben gekostet. Diese Tragödie rückt die Sicherheitsvorschriften und das Krisenmanagement der Besatzungen in den Blick. Der Kapitän eines Schiffes muss in der Lage sein, Gefahrensituationen zu erkennen und im Notfall rasch zu reagieren und für eine zügige Evakuierung des Schiffes zu sorgen. Das ist eine Frage von Kompetenz und Training.

Die SPD-Fraktion fordert die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, gemeinsam mit den Sozialpartnern Handlungsempfehlungen für die Reedereien zu formulieren. So müssten bei der Personalauswahl höchste Qualitätsmaßstäbe gelten. Notwendig seien auch regelmäßige Prüfungen und Schulungen der Kapitäne und eine bessere Selbstkontrolle der Reedereien mit Blick auf die Schiffssicherheit, heißt es in dem Antrag.

Angesichts immer größerer Schiffe mit immer mehr Passagieren ist zudem eine realitätsnahe Evakuierungsplanung wichtig. Die SPD-Fraktion verlangt klare Standards für den Einsatz von Simulationsprogrammen im Bereich der Kreuzfahrtschifffahrt. Mit Hilfe dieser Programme sei es möglich, Schwachstellen bei Neubauten zu identifizieren und die Dauer einer Evakuierung der Kreuzfahrtschiffe zu berechnen. An der Sicherheit dürfe nicht gespart werden.