Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat sich bereits vor Beginn des Planspiels auf zwei Modelle festgelegt. Insbesondere das Modell einer kommunalen Trägerschaft der Wertstofftonne wurde zur künftigen Organisation und Finanzierung der Verpackungsentsorgung von vornherein ausgeschlossen. Durch dieses Verfahren handelt es sich nicht mehr um ein ergebnisoffenes Planspiel. Schwarz-Gelb hat 11.Mai 2011 im Umweltausschuss den Antrag der SPD-Bundestagsfraktion abgelehnt, der vorsieht, alle vorgeschlagenen Modelle zur Ausgestaltung der Wertstofftonne zu berücksichtigen. Mit der Ablehnung dieses Antrags zeigt die Koalition einmal mehr ihre kommunalfeindliche Haltung in der Abfallpolitik. Aus diesem Verhalten werden die Privatisierungsziele der Regierungskoalition im Bereich der Abfallwirtschaft noch einmal deutlich.
Die Ergebnisse des Planspieles zur Fortentwicklung des bestehenden Systems der Verpackungsentsorgung sollen die Basis für die Weiterentwicklung der Verpackungsverordnung sowie die Grundlage für die mögliche Einführung einer Wertstofftonne bilden.
Bis zum Jahresende will das Umweltministerium Eckpunkte einer zukünftigen Regelung vorlegen. Weder der Deutsche Bundestag noch der zuständige Ausschuss sollen dabei über die Ergebnisse des Planspiels informiert werden. Deshalb fordern wir in einem weiteren Antrag, dass die Resultate des Planspiels im zuständigen Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vorgestellt werden Darüber hinaus soll eine gemeinsame Diskussion mit Planspielteilnehmern und dem Unterausschuss Kommunales ermöglicht werden.
Beide Anträge der SPD-Bundestagsfraktion wurden am 26. Mai 2011 im Bundestag beraten.