Am Freitag, dem 16. Dezember, waren Vertreter der Leipziger Bürgerinitiative „Gegen die neue Südabkurvung“ Gäste der SPD-Bundestagsfraktion. In einem Gespräch mit Abgeordneten aus Leipzig (Daniela Kolbe und Wolfgang Tiefensee) sowie mit Klaus Hagemann und Michael Groß (Mitglieder der SPD im Petitionsausschuss) trugen die Vertreter der Bürgerinitiative Argumente für die Abschaffung der Südabkurvung vor:
- Der Weg- und Zeitunterschied zwischen der Standard-Südabkurvung und der kurzen Südabkurvung betrüge etwa 32 km. bzw. 3 Minuten.
- Gleichzeitig könne die kurze Südabkurvung durch den engen Flugradius bis zu 100 kg mehr Kerosinverbrauch verursachen.
- Von der Lärmbelastung seien mehr als 60.000 Menschen betroffen.
- Ein unabhängiges Gutachten vom Juni 2011, welches von der Stadt Leipzig in Auftrag gegeben wurde, empfehle ebenfalls die Abschaffung der kurzen Südabkurvung, um die Kapazität des Flughafens zu erhöhen und die Lärmbelastung zu verringern.
Da eine Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit des Flughafens Leipzig/Halle von den Betreibern nicht nachgewiesen wurde, sieht Wolfgang Tiefensee keine Gefährdung der Existenz des Flughafens. Daniela Kolbe wies darauf hin, dass keine ökologische Gründe für die neue Abkurvung sprechen. Die Flugstrecke ist zwar kürzer, dies bedeutet aber nicht automatisch einen geringeren Kerosinverbrauch. Die Gesundheit der Leipzigerinnen und Leipzigern verlangt, das weitere Überfliegen von Leipziger Wohngebieten mit politischen Mitteln zu stoppen.
Die Petition zeigt, dass Deutschland ein neues transparentes Verfahren braucht, wenn Flugrouten festgelegt werden. SPD-Bundestagsfraktion fordert deswegen den Bundesverkehrsminister auf, eine Novellierung des Luftverkehrsgesetzes in den Deutschen Bundestag einzubringen. Die Deutsche Flugsicherung sollte verpflichtet werden, bei der Festlegung der An- und Abflugrouten die Öffentlichkeit bereits bei der Vorplanung zu beteiligen. Die Arbeit der Fluglärmkommission muss eine breitere Bürgerbeteiligung ergänzt werden.
Das Ziel der SPD ist es, Betroffene zu wirklichen Beteiligten zu machen.