Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer: Die Wirtschaftsweisen diagnostizieren die wachsende Ungleichheit der Haushaltseinkommen in Deutschland. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung stellt eine steigende Sparquote mit gleichzeitig kräftigem Anstieg der Selbstständigen- und Vermögenseinkommen fest. Gleichzeitig sind die Löhne seit 2003 kaum gestiegen, nicht einmal die Inflation wurde ausgeglichen. Mit anderen Worten: Unsere Gesellschaft driftet auseinander. Wenn 10 Prozent der Bevölkerung mehr als zwei Drittel des Vermögens anhäufen, während zwei Drittel der Bevölkerung über weniger als 10 Prozent des Vermögens verfügen, schwindet das wechselseitige Verständnis für „die da oben“ und „die da unten“.
Gerade dieses Verständnis benötigen wir aber für die kommenden Aufgaben. Denn trotz des notwendigen verstärkten finanziellen Engagements in Europa aufgrund der Schuldenkrise und der Einhaltung der deutschen Schuldenbremse wollen wir finanzielle Freiräume im Bundeshauhalt schaffen. Wir wollen in einem Land leben, in dem wir eine gerechte Politik für alle Generationen gestalten können. Aber wie bezahlen wir unser Gemeinwesen? Wie können wir die Steuerbelastung gerecht verteilen und Zukunftsaufgaben wie Bildung und Infrastruktur ohne neue Schulden solide finanzieren?
Darüber diskutierten mit Ihnen:
- Joachim Poss, MdB, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
- Carsten Schneider, MdB, Sprecher der Projektgruppe „Steuer- und Finanzierungskonzept“ und haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
- Prof. Dr. Gert G. Wagner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Moderation:
Sven Böll, Der Spiegel