Elvira Drobinski-Weiß fordert für die SPD-Bundestagsfraktion einen Verbrauchercheck für Gesetze und ein Gesamtkonzept zum Ausbau der modernen verbraucherbezogenen Forschung. Unser Antrag dazu ist Thema der morgigen Anhörung Im Verbraucherausschuss.
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert einen Verbrauchercheck für Gesetze und ein Gesamtkonzept zum Ausbau der modernen verbraucherbezogenen Forschung. Unser Antrag dazu ist Thema der morgigen Anhörung Im Verbraucherausschuss.
Neue wissenschaftliche Ansätze der Verhaltensökonomik müssen aufgegriffen und systematisch erforscht werden, wie das tatsächliche Verhalten von Verbrauchern durch gesetzliche Regelungen beeinflusst wird. Dazu haben wir bereits im Juni letzten Jahres einen Antrag in den Bundestag eingebracht.
Welche Auswirkungen haben Lebensmittelskandale wie Dioxin auf das Verhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern? Reagieren sie mit Konsumverzicht oder kaufen sie anders ein? Wie minimieren sie das Risiko beziehungsweise identifizieren sie "sichere" Produkte? Wie groß ist der Vertrauenseinbruch und welche Langzeitfolgen ergeben sich daraus? Wie können solche Fragen untersucht und die Erkenntnisse für die Verbraucherpolitik nutzbar gemacht werden?
Vertrauensverlust und gefühlte Ohnmacht der Verbraucher gegenüber solchen Skandalen sind Kennzeichen einer Krise in der Krise. Mehr Transparenz und bessere Informationen sind notwendige und wichtige Instrumente, aber darin dürfen sich die verbraucherpolitischen Maßnahmen nicht erschöpfen. So müssen zum Beispiel Möglichkeiten entwickelt werden, wie Verbraucher stärker auf den Markt Einfluss nehmen können - nicht nur auf das Angebot sondern auch auf unternehmerisches Handeln.
Wer gute Verbraucherpolitik machen will, braucht mehr empirisches Wissen über das tatsächliche Verhalten des Verbrauchers. Die Verhaltensökonomie kann hierzu einen Beitrag leisten. Davon würden nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren, sondern Regulierungen insgesamt effektiver werden.