Keine Symboldebatte auf Kosten ohnehin schon benachteiligter Frauen. Ein Gesetz gegen das Tragen der Burka ist keine Lösung und hilft bei aller gerechtfertigten Ablehnung der Burka nicht weiter. Klar ist: Die Burka diskriminiert Frauen, die sie tragen müssen, und verhindert ihre gleichwertige Integration in unsere Gesellschaft. Mehr als fraglich ist, ob die Frauen nach einem Burka-Verbot überhaupt noch das Haus verlassen (dürfen), und dann die Wohnung zum Gefängnis wird, erklärt Aydan Özoguz.

 

Keine Symboldebatte auf Kosten der ohnehin schon benachteiligten Frauen. Ein Gesetz gegen das Tragen der Burka ist keine Lösung und hilft bei aller gerechtfertigten Ablehnung der Burka nicht weiter.

 

Klar ist: Die Burka diskriminiert Frauen, die sie tragen müssen, und verhindert ihre gleichwertige Integration in unsere Gesellschaft. Kein Mensch, keine Glaubensrichtung kann ernsthaft wollen, dass sich eine Frau nur in Ganzkörper-Verschleierung außer Haus bewegen darf. Darum lehnt auch die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland die Burka ab.

 

Es ist aber wenig sinnvoll, ein Gesetz zu verabschieden, dass nur einen Bruchteil der Gesellschaft betrifft und dessen Wirkung höchst fragwürdig ist. Die Forderung von Koch-Mehrin (FDP) nach einem Verbot scheint eher als Symbol an die Mehrheitsgesellschaft gerichtet zu sein, anstatt einer erfolgreichen Integration zu dienen.

 

Mehr als fraglich ist, ob die Frauen nach einem Burka-Verbot dann überhaupt noch das Haus verlassen (dürfen), und dann die Wohnung zum Gefängnis wird.

 

Statt eines Verbotes müssen wir mit allen Mitteln versuchen, dass keine Frau mehr gezwungen wird, die Burka zu tragen. Dafür brauchen wir eine differenzierte und ernstgemeinte Debatte in der Gesellschaft.