Der Bundestag hat am Mittwoch der zahlreichen Todesopfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien gedacht. Die Abgeordneten hielten auf Bitten von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) stehend für eine Schweigeminute inne. Bei dem Beben waren jüngsten Informationen zufolge mehr als 19.000 Menschen getötet worden. „Das Ausmaß an Tod, Zerstörung und Leid erschüttert uns zutiefst“, sagte Bas.

„Das Erdbeben betrifft viele Menschen, die ohnehin in großer Not leben“, betonte Bas. Das gelte insbesondere in Syrien. „Ihre Lage verschärft sich nun weiter.“ Umso wichtiger sei es, „dass Hilfsorganisationen schnell überall Zugang zum Katastrophengebiet bekommen“. Deutschland werde die Rettungs- und Hilfsbemühungen „selbstverständlich weiter nach Kräften unterstützen“, versicherte die Bundestagspräsidentin.

„Die Bundesregierung hat den türkischen Behörden unverzüglich Hilfe zugesagt“, sagt auch Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung. Man stehe in engem Kontakt mit den UN, um Hilfe auch in das syrische Erdbebengebiet zu bringen.

„Jetzt zeigt sich wieder einmal, wie lebenswichtig dieser grenzüberschreitende Zugang ist, für den wir uns seit Jahren einsetzen.“ Er dankt den Menschen in Deutschland für eine sehr große Hilfsbereitschaft. Dies zeige auch, „wie nah wir uns unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit türkischen oder syrischen Wurzeln fühlen“.

„Wir stehen an der Seite der Türkei“, sagte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Freitagmorgen am Militärflughafen Wunstorf bei Hannover, den sie gemeinsam mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) besuchte. Von Wunstorf aus werden tonnenweise Hilfsgüter mit Transportflugzeugen der Luftwaffe in die Türkei geflogen.

 „Wir fliegen so lange wie nötig“, betonte Pistorius. „Das wird jetzt in den nächsten Tagen so weitergehen.“ Bisher sind am Donnerstag drei Maschinen des Typs A400M mit rund 50 Tonnen Material in die Türkei geflogen, am Freitag sollen Pistorius zufolge drei weitere Flüge mit insgesamt rund 40 Tonnen stattfinden. Geliefert werden vor allem Zelte, Betten, Schlafsäcke, Decken, Heizgeräte und Generatoren. Pistorius sagte, die Bundeswehr leiste ihren Beitrag „zuverlässig und schnell und unbürokratisch.“

Die SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) des Technischen Hilfswerkes (THW) mit 50 Einsatzkräften und umfangreichen Material reiste bereits am Dienstag nach Adana in die Türkei.

Das Bündnis Entwicklung Hilft und die @Aktion_Deutschland_Hilft rufen in Kooperation mit der ARD unter folgendem Konto gemeinsam zu Spenden auf:

IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600
Verwendungszweck: ARD/ Erdbeben Türkei und Syrien

(Das Bündnis Entwicklung Hilft und Aktion Deutschland Hilft sind Zusammenschlüsse von Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt, AWO, dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Paritätischen etc.)

Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe ruft in Kooperation mit dem ZDF unter folgendem Konto zu Spenden auf:

IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600
Verwendungszweck: ZDF Erdbeben Türkei Syrien

(Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe ist ein Zusammenschluss aus Caritas, Unicef, dem Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie.)