„Nachhaltigkeit ein Gesicht geben“ lautete das Motto der Veranstaltung im Vorfeld des Erdgipfels „Rio+20“, der im Juni dieses Jahres stattfindet. Dazu hatte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Matthias Miersch, in den Deutschen Bundestag eingeladen. Ziel war es, Nachhaltigkeitsinitiativen und Bürgerprojekten eine Plattform zu geben.
Nachhaltigkeit für viele noch ein schwammiger Begriff
SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber stellte in seiner Begrüßung fest, dass Nachhaltigkeit ein „sperriger Begriff“ geblieben sei. Viele Unternehmen hätten das Etikett „Nachhaltigkeit“ verwässert. Deshalb sei auch die Arbeit der Initiativen vor Ort so wichtig. Dort und im internationalen Nord-Süd-Dialog müsse Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden.
50 Initiativen stehen für vielfältiges Nachhaltigkeitsengagement
Insgesamt 50 Initiativen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands präsentierten ihre Arbeit: Darunter waren Initiativen, die den fairen Handel fördern, Projekte, die sich dem Naturschutz widmen oder solidarische Landwirtschaft ins Leben gerufen haben. Ebenso dabei waren Schulprojekte und internationale Patenschaftsprogramme. Das zeigt, wie vielfältig Nachhaltigkeitsengagement in unserem Land ist. Ingrid Arndt-Brauer, Sprecherin der Arbeitsgruppe Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung der SPD-Bundestagsfraktion, lobte das Engagement vor Ort im Bereich der Erneuerbaren Energien und vor allem in den Schulen.
Die angereisten Initiativen bewerteten die Möglichkeit, sich im Parlament zu präsentieren als äußerst positiv. Nicht nur um mit der Politik ins Gespräch zu kommen, sondern auch, um sich mit anderen Engagierten über die Projekte auszutauschen und von einander zu profitieren.
Podiumsdiskussion zur Bilanz 20 Jahre nach dem Erdgipfel
Eine anschließende Podiumsdiskussion mit hochrangigen Vertretern des Nachhaltigkeitsrates, WWF, Oxfam und B.A.U.M. e.V. zeigte auf, an welchen Stellen Politik und Gesellschaft noch neue Wege gehen müssen, um das Ziel einer nachhaltigen Gesellschaft zu erreichen.
In den letzten 20 Jahren hat es zwar Fortschritte in ökonomischer Hinsicht gegeben. Doch beim verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten sind Rückschritte zu verbuchen. Auch hinsichtlich der Armuts- und Hungerbekämpfung in den Entwicklungsländern ist die Entwicklung negativ. Besonders betroffen sind Frauen. Auch bei der guten Regierungsführung in armen Ländern gibt es noch viel zu tun, und Unternehmen müssen ihre soziale und ökologische Verantwortung noch stärker wahrnehmen. Deutschland ist zwar im internationalen Vergleich gut aufgestellt. So überprüft der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung die Gesetzgebung hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Auswirkungen. Aber auch hier müssen die Stellschrauben neu definiert werden. Unternehmen müssen hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung mehr tun.
„Die Konferenz hat gezeigt, dass in Deutschland richtig viel passiert in der Nachhaltigkeitsbewegung“, so Miersch, der als umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion deutsches Delegationsmitglied des Erdgipfels der Vereinten Nationen (VN) im Sommer sein wird. Dort soll Bilanz gezogen werden, was 20 Jahre nach dem ersten VN-Erdgipfel in Rio aus den vereinbarten Zielen und Strategien geworden ist. Außerdem sollen neue Anforderungen an die nachhaltige Entwicklung formuliert werden.
Am 25.04.2012 präsentierten 50 Initiativen aus ganz Deutschland ihr lokales Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. „Nachhaltigkeit ein Gesicht geben" lautete das Motto der Veranstaltung im Vorfeld des Erdgipfels „Rio+20", der im Juni dieses Jahres stattfindet. Dazu hatte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Matthias Miersch, eingeladen.