Thomas Oppermann stellte gegenüber der Presse klar, dass die Sozialdemokraten im Bundestag „gegen eine unkontrollierte Vergemeinschaftung von Schulden“ sind. Vor allem die EZB dürfe dafür nicht missbraucht werden –  was de facto durch die Bundesregierung geschehe.

Wichtig sei stattdessen, Staaten in die Lage zu versetzen, ihre Schulden von allein finanzieren zu können. Oppermann: „Wir stehen zur Haushaltskonsolidierung“. Die müsse, so der Parlamentarische Geschäftsführer, durch Einnahmeerhöhungen, etwa eine Finanztransaktionssteuer, gelingen. Durch reines Sparen, erklärte Oppermann, werde ein Staat arm. „Und einen armen Staat können sich nur die Reichen leisten“.

Eine Debatte über Eurobonds sei nicht grunsdätzlich verkehrt. Für die SPD steht aber fest: Diese gemeinsam Staatsanleihen ergeben nur Sinn, wenn sie nicht isoliert eingeführt werden, sondern im Rahmen einer Wirtschafts- und Finanzregierung in Europa – die es nicht gibt.

Joachim Poß, stellvertretender Fraktionschef der SPD, sagt: Die finanzielle und ökonomische Stabilität des Euroraumes ist nach wie vor noch nicht gesichert. Dass in dieser Situation neben anderem auch über Eurobonds als einem Mittel zur Vermeidung von zukünftigen Finanzierungskrisen im Euroraum diskutiert wird, ist sehr nachvollziehbar.“ Diese Diskussion werde bei weitem nicht nur vom neuen französischen Staatspräsidenten geführt; auch Liberalkonservative wie der italienische Ministerpräsident Mario Monti, wie der Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker, wie der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso forderten, über die Perspektive von Eurobonds nachzudenken.

Poß konstatiert: Eurobonds setzen unabdingbar eine strikte Haushaltsdisziplin der beteiligten Staaten voraus, die notfalls über die Europäische Gemeinschaft sicherzustellen ist. Eurobonds sind kein Instrument zu wieder ungezügelter öffentlicher Verschuldung.

Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD, fragte in einer Aktuellen Stunde im Plenum in Richtung Koalition: „Es gibt keine Pläne der SPD-Fraktion zu Eurobonds – was wollen Sie also?“ Um die einzuführen müsse vor allem das Grundgesetz geändert werden. Er wies darauf hin, dass es im EU-Parlament dagegen etliche Abgeordnete von FDP und Union gebe, die einen Fahrplan auch für Eurobonds fordern. Er zitierte auch den EU-Energiekommissar Günther Oettinger, der im Handelsblatt gesagte habe, man dürfe sich nicht komplett gegen Eurobonds positionieren.

Nicolette Kressl, finanzpolitische Sprecherin der SPD, sagte in ihrer letzten Rede im Bundestag. „Wer Verantwortung übernehmen will, muss ich mit den besten Möglichkeiten beschäftigen, wie Stabilität in Europa erreicht werden kann.“ Stattdessen werfe die schwarz-gelbe Koalition mit Nebelkerzen, um von ihrem innenpolitischen Versagen abzulenken.