Deutschland steht bei der Polarforschung im internationalen Vergleich sehr gut da. Vor allem das Forschungsschiff “Polarstern”, die “Neumeyer-Station III” in der Antarktis sowie renommierte Fakultäten an verschiedenen deutschen Universitäten stehen beispielhaft für die herausragende Arbeit deutscher Polarforscher. Allerdings hat der Wissenschaftsrat in einem aktuellen Gutachten unter anderem darauf hingewiesen, dass es derzeit zu wenige Forschungsschiffe gibt, die in der Arktis interdisziplinäre Forschung durchführen können.

Mit unserem Antrag (Drs. 17/5228) fordern wir die Regierung auf, die Qualität der Polarforschung auch für die Zukunft zu gewährleisten. Im Wesentlichen sind dafür drei Maßnahmen nötig. Erstens muss ein fokussierendes Polarforschungsprogramm im 8. Forschungsrahmenprogramm der EU verankert werden und gleichzeitig die Finanzierung nachhaltig gestärkt werden. Zweitens müssen die nötigen Infrastrukturen gefestigt und erweitert werden. Dazu gehört, die koordinierende Funktion des Alfred-Wegener-Instituts auf internationaler Ebene zu stärken und die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit durch entsprechende Förderprogramme weiter zu verbessern. Drittens soll die Regierung die konkrete Forderung des Wissenschaftsrates unterstützen, zwei Eis brechende Forschungsschiffe für einen begrenzten Zeitraum gleichzeitig zu betreiben, so dass parallel in Arktis und Antarktis mit der nötigen Intensität kontinuierlich geforscht werden kann. Dafür muss die finanzielle Beteiligung auf europäischer Ebene gesichert werden.