Um die Diskriminierung und Ausbeutung von Mädchen zu beenden und ihre Rechte zu gewährleisten, bedarf es eines noch stärkeren öffentlichen Bewusstseins für ihre Situation und eines aktiven politischen Handelns, in den Industrie- ebenso wie in den Entwicklungsländern.
Mädchen besonders häufig Opfer von Diskriminierung und Gewalt
Weder am Internationalen Frauentag noch am Weltkindertag wird bislang auf die besondere Situation der Mädchen hingewiesen. Dabei sind Mädchen besonders häufig Opfer von Diskriminierung und Gewalt. Sie erfahren dies aufgrund ihres Geschlechts, teilweise schon vor ihrer Geburt. In einigen asiatischen Ländern ist es weit verbreitete Praxis, weibliche Föten abzutreiben. Experten schätzen, dass etwa 100 Millionen Frauen, davon alleine 60 Millionen in Asien, somit in den Bevölkerungsstatistiken fehlen. Junge Männer finden in diesen Regionen keine Ehefrauen, was wiederum Menschenhandel mit Mädchen oder Zwangsverheiratungen begünstigt. Ein Teufelskreis. Aber auch im Bildungs-und Gesundheitswesen sind Mädchen benachteiligt.
Weltmädchentag soll Bewusstein für mehr Rechte und Sicherheiten schaffen
Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, hat die kanadische Regierung im Frühjahr 2011 beschlossen, sich offiziell bei den Vereinten Nationen für die Einführung eines Weltmädchentages einzusetzen. Ein solcher Tag soll weltweit auf die Rechte von Mädchen aufmerksam machen. Darum fordern wir, zusammen mit den Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/die Grünen, dass die Bundesregierung sich bei den Vereinten Nationen dafür einsetzt, den 22. September als Weltmädchentag zu deklarieren. Damit der Tag über Symbolik hinausgeht, stehen alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte in der Pflicht, ihn durch entsprechende Initiativen mit Leben zu füllen.