Die SPD-Bundestagsfraktion hat dazu am 8.7. den Antrag „Deutschlands Verantwortung für die Gesundheit in Entwicklungsländern - Vernachlässigte Krankheiten bekämpfen, Kinder- und Müttersterblichkeit verringern und Globalen Fonds stärken” ins Parlament eingebracht. Darin wird die Bundesregierung u.a. aufgefordert, dem Globalen Fonds für seine Arbeit und zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele ausreichend und verlässlich Mittel zur Verfügung zu stellen, die Forschung und den Aufbau von Gesundheitssystemen zu fördern sowie den Genderaspekt zu berücksichtigen. Entwicklungsländer, die Partner der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind, sollen mindestens 15 Prozent ihres Haushaltsbudgets für das Gesundheitswesen einsetzen.

Armutsbedingte, vernachlässigte Krankheiten sind immer noch mitverantwortlich dafür, dass die Lebenserwartung in den Entwicklungsländern bis zu 30 Jahre unter der in Industriestaaten liegt. Jahr für Jahr sterben Millionen Menschen an Krankheiten, die vermeidbar oder behandelbar wären. Der Zugang zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung, die neben der kurativen (heilenden) Behandlung von Erkrankungen auch vorbeugende und gesundheitsförderliche Elemente umfasst, ist für die armen Teile der Weltbevölkerung nicht möglich. Gründe dafür sind nicht nur zu hohe Kosten, fehlende Infrastruktur oder mangelnde sozialer Absicherung. Für viele Krankheiten fehlen immer noch Therapiemöglichkeiten oder diese sind verbesserungsbedürftig. Dies gilt auch für Mittel zur Krankheitserkennung (Diagnostika) und Krankheitsvorbeugung (Präventiva), wie z. B. Impfstoffe. Die Anstrengungen, vor allem die Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch Aufklärung, Prävention oder bedarfsgerecht verfügbare Impfstoffe einzuschränken sind noch immer unzureichend.