Nach der Vorstellung des Dialogpapiers „Neue Aufstiegschancen – Gleiche Wertschätzung für berufliche und akademischen Bildung“ durch das Projektgruppenmitglied Ralf Kapschack wurden in drei Runden Frageblöcke aus dem Dialogpapier diskutiert und Anregungen aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgenommen. Diese werden in die Arbeit der Projektgruppe #NeueChancen einfließen.

Frageblock 1
Wie können wir junge Menschen beim Übergang von Schule in Ausbildung oder Studium besser unterstützen? Wie schaffen wir Ausbildungszugänge auch für junge Menschen mit geringen Qualifikationen? Wie können wir ausbildungsbereite Betriebe bei der Förderung von geringqualifizierten Jugendlichen besser unterstützen?

Anregungen:

  • Mehr Schulsozialarbeit 
  • Anerkennung von individuellen sozialen Kompetenzen wie Empathie etc., die in Zeugnissen derzeit nicht erfasst werden
  • Gesetzliche Unterstützung für tarifvertragliche Lösungen wie Förderstufen für Hauptschülerinnen und Hauptschüler
  • Mehr Beratung, Betreuung und Unterstützung für die Integration von jungen Menschen mit Behinderungen in Ausbildung
  • Jugendberufsagenturen ausbauen
  • Bund muss als Ausbilder vorbildhaft vorangehen
  • Anreize setzen, damit Betriebe wieder mehr ausbilden
  • Mehr Geld in Bildung zur Förderung von schwächeren Schülerinnen und Schüler investieren
  • Gute Arbeit in der Bildung stärken (Beispiel Lehrkräfte für Sprachkurse)

Frageblock 2
Wie können wir die Qualität betrieblicher Ausbildung verbessern? Wie stärken wir die Gleichwertigkeit und die gegenseitige Anerkennung und Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung?

Anregungen:

  • Verbindung von Gymnasium und Ausbildung in Bildungszentren wie z.B. in Finnland oder Estland, wo Gymnasiasten selbstverständlich auch handwerkliche Kurse besuchen
  • Keine Generalisierung von Ausbildung
  • Personal muss anders bemessen werden, damit Jugendliche nicht verheizt werden
  • Durchlässigkeit von der Ausbildung oder dem Meister ins Studium stärken
  • LehrerInnen regelmäßig in Betriebe bringen, damit sie ein anderes Idealbild vermitteln können als nur das Studium

Frageblock 3
Welche Erfahrungen werden in Betrieben mit Auszubildenden in dualen Studiengängen gemacht? Wie muss die berufliche Fort- und Weiterbildung weiterentwickelt und gefördert werden? 

Anregungen:

  • Duales Studium ist attraktiv, darf aber Entwicklungsperspektiven in der Belegschaft nicht blockieren oder zu Konkurrenz führen
  • Duales Studium ist mit viel Druck verbunden und muss besser reguliert werden
  • Duales Studium führt zu hohen Erwartungshaltungen, die nicht immer realisiert werden können
  • Ältere ArbeitnehmerInnen bei der Weiterbildung und Umqualifizierung nicht vergessen, Programme wie WEGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen)
  • Recht auf Weiterbildung verankern
  • Bildungsurlaub stärken
  • Freiräume für Weiterbildung