Gabriele Hiller-Ohm, tourismuspolitische Sprecherin:
Die Ergebnisse der Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse Tourismus wurden jetzt vorgestellt. Die Fachkräftesicherung bleibt eine große Herausforderung. Besonders für Auszubildende muss die Branche interessanter werden.
„Die vorgestellten Ergebnisse unterstreichen, dass wir dringend mehr Fachkräfte in der Tourismusbranche gewinnen müssen. Besonders für Auszubildende muss die Branche interessanter werden, denn rund 33.500 Ausbildungsplätze bleiben dort zurzeit unbesetzt. Ein Dilemma, weil Unternehmen schon heute immer größere Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal zu finden. 60 Prozent der Unternehmen erklären, dass ihr Fachkräftebedarf in Zukunft gleich bleiben wird. 30 Prozent erwarten sogar in ihren Betrieben einen höheren Bedarf an Fachkräften.
Diese Zahlen zeigen: Es gilt aktiv zu werden. Betriebe, Branchenverbände, Gewerkschaften, Politik und Kommunen müssen gemeinsam Lösungen finden, um mehr Attraktivität für eine Ausbildung in der Tourismusbranche zu erreichen.
Dazu gehören gute Ausbildungsvergütungen und die Perspektive auf auskömmliche Löhne. Der Mindestlohn ist hier ein wichtiger Schritt. Aber genauso wichtig sind die Arbeitsbedingungen. Denn darüber werden Jugendliche und junge Erwachsene auch motiviert, Koch oder Hotelkauffrau zu werden. Das zeigen die Handlungsempfehlungen der vorgestellten Studie, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde: Das fängt bei der Berücksichtigung von Dienstplanwünschen an, geht über Überstundenausgleich und gipfelt in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und klar ist auch: Ein Lob für gute Arbeit motiviert enorm. Bei all diesen Punkten gilt es anzusetzen, um wirksam dem Fachkräftemangel im Tourismus zu begegnen.“