Die diesjährige Jahrestagung der NATO-Parlamentarierversammlung in Warschau hat den Entschließungsantrag "Die Eingliederung von Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrates über Frauen, Frieden und Sicherheit in das neue Strategische Konzept der NATO und in die Politiken und Praktiken des Bündnisses" einstimmig angenommen.
Zehn Jahre nach der einstimmigen Annahme der Resolution 1325 durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (VN), die Frauen eine wichtige Rolle bei der Prävention und Lösung von Konflikten, bei der Friedenskonsolidierung sowie beim Wiederaufbau bestätigt, sind die Fortschritte bei der Umsetzung der wichtigsten Punkte dieser Resolution immer noch am Anfang. Deshalb ist es begrüßenswert, dass der Bericht der NATO-Expertengruppe unter Leitung von Botschafterin Madeleine Albreight zum zukünftigen strategischen Konzept der NATO die verstärkte Zusammenarbeit der NATO-Mitgliedsstaaten mit den Vereinten Nationen bei der Umsetzung der Resolution 1325 empfiehlt.
Frauen sind in gewaltsamen Konflikten und Kriegen vielfach betroffen. Erstens als Opfer der Schrecknisse und Nöte und zweitens als Opfer von sexueller Gewalt, die zur Kriegsführung eingesetzt wird.
Es ist wichtig, in Krisenregionen, in denen die NATO engagiert ist, darauf zu achten, dass Frauen und ihre soziale Netzwerke in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und so die Kompetenz von zivilgeschäftlichen Organisationen in Postkonfliktsituationen zu nutzen.
Schließlich ist es unerlässlich, Gewalt und sexuelle Gewalt gegen Frauen als Mittel der Kriegsführung konsequent zu verfolgen und zu bestrafen.
Um die notwendige Sensibilität in der NATO dafür zu erzeugen, ist es notwendig, weibliches Personal bei NATO-Operationen vor Ort zu erhöhen und die Anzahl von Frauen in Führungspositionen der NATO zu stärken.
Nach zehn Jahren des Vertagens ist es mit der bevorstehenden Verabschiedung des neuen strategischen Konzeptes der NATO Zeit, dass die Mitgliedsstaaten die VN-Resolution 1325 umsetzen.