Kurt Schumacher wurde am 13.10.1895 in Kulm im damaligen Westpreußen als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach Gymnasium, Studium der Rechtswissenschaften und Nationalökonomie und Promotion wurde er als Soldat im Ersten Weltkrieg schwer kriegsbeschädigt durch den Verlust des rechten Armes.
1918 trat er in die SPD ein und ging nach einer Anstellung im Reichswirtschaftsministerium 1920 als Redakteur zur sozialdemokratischen "Schwäbischen Tagwacht" nach Stuttgart. Dort wurde er 1924 für die SPD in den württembergischen Landtag und 1930 in den Reichstag gewählt. Als scharfer Redner gegen die Nationalsozialisten wurde er nach der Machtergreifung Hitlers von 1933 bis 1944 in mehreren Konzentrationslagern eingesperrt.
Gleich nach Kriegsende wurde er zur führenden Persönlichkeit beim politischen Neuaufbau der SPD, der unter schwierigsten Bedingungen verlief.
Schumacher war ein Hauptgegner der Vereinigung mit der Kommunistischen Partei, wie sie im April 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone erzwungen wurde. Die SPD der Westzonen wählte ihn auf ihrem ersten Parteitag zum Parteivorsitzenden.
Es gelang ihm, die SPD sowohl für Menschen zu öffnen, die früher den unterschiedlichsten sozialistischen Gruppen angehört hatten, wie vor allem auch für die jungen Menschen, deren ausschließliche Erfahrung Nationalsozialismus und Krieg gewesen war.
Um die staatliche Lebensfähigkeit Deutschlands zu festigen, bekämpfte er erfolgreich eine extrem föderalistische Lösung für dessen Neugestaltung. Im ersten Deutschen Bundestag 1949 wurde er als Vorsitzender der SPD-Fraktion Wortführer der Opposition gegen die Westbindung Konrad Adenauers und gegen eine Wiederbewaffnung Deutschlands. Für Deutschlands gleichberechtigte Rolle in Europa setzte er sich vehement ein im Bewusstsein des Widerstandes der Sozialdemokraten gegen den Nationalsozialismus.
Kurt Schumacher starb am 20.08.1952 in Bonn.