Im Beschlusstext fehlt jede explizite Erwähnung fossiler Brennstoffe, obwohl mehr als 80 Länder einen Übergangs-Fahrplan gefordert hatten. 10 Jahre nach dem Abkommen von Paris zeigt sich, dass einige Staaten bremsen und blockieren, wenn es konkret wird. Die Nicht-Teilnahme der USA macht die extrem schwierigen Rahmenbedingungen für konkrete und verbindliche Beschlüsse deutlich.
Die COP30 brachte damit keinen Durchbruch für den globalen Klimaschutz: Die Fortschritte beim Regenwaldschutz und der Klimaanpassung sind zwar positiv. Gleichzeitig hält die Blockade-Allianz der Fossilstaaten. Ohne eindeutige Verpflichtung zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas droht das Tempo der Emissionsreduktion weiter zu langsam zu sein. Die Beschlüsse sind insgesamt zu wenig, um den wissenschaftlich geforderten Pfad zur 1,5-Grad-Grenze zu erreichen.
Daher müssen wir die Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung verstärken. Das Ergebnis von Belém zeigt, dass 194 Staaten den gemeinsamen internationalen Klimaprozess weiterführen und größtenteils die Umsetzung beschleunigen wollen. Und es zeigt: ein globaler Konsens ist weiter möglich. Das ist die gute Nachricht. Bundesumweltminister Carsten Schneider hätte aber gerne mehr erreicht hätten. Diese COP fand in einer geopolitisch angespannten Lage statt. Die USA waren nicht am Tisch und haben aktiv der Klimapolitik den Kampf angesagt. Ein formeller Beschluss zur Beschleunigung der Energiewende scheiterte vor allem am Widerstand der Ölstaaten.
Carsten Schneider kündigt an: „Ich werde die nächsten Jahre intensiv nutzen, um die klimapolitischen Partnerschaften noch strategischer auszubauen – im engen Schulterschluss mit den Kolleginnen und Kollegen der Bundesregierung sowie mit unseren europäischen Partnern. Damit wir auch 2026 als starkes deutsches und europäisches Team in Antalya antreten.“