"Die Meldungen über die freigelassenen Geiseln schenken Hoffnung nach Monaten des Schreckens. Die Bilder der lebend Zurückkehrenden zu ihren Familien sind tief bewegend. Alle Parteien müssen sich jetzt an die Waffenruhe halten und die Hamas muss entwaffnet werden.
Nach UN-Angaben sind rund 80 Prozent aller Gebäude in Gaza zerstört, etwa 50 Millionen Tonnen Schutt liegen in den Straßen, vielfach durch Munition kontaminiert. Für den Wiederaufbau wird deutsche Expertise gebraucht werden, unsere Entwicklungszusammenarbeit wird jetzt einen entscheidenden Beitrag leisten. Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan haben wiederholt Deutschlands Vorreiterrolle beim Wiederaufbau betont. Es braucht einen internationalen Wiederaufbaufonds und internationale, koordinierte Anstrengungen.
Israel steht in der Verantwortung, humanitären Zugang und Wiederaufbau in Gaza zuzulassen, Grenzen zu öffnen und Hilfe nicht zu behindern. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Palästinenser:innen am Wiederaufbau und den Verhandlungen zur Zukunft ihres Landes beteiligt werden. Eine Fremdbestimmung ohne palästinensische Mitwirkung ist keine Lösung – die palästinensische Autonomiebehörde muss mit einbezogen werden. Dafür ist es wichtig, dass die 30 Millionen Euro Soforthilfe jetzt schnell an die palästinensische Autonomiebehörde fließen, um ihren Fortbestand zu sichern.
Das Ziel bleibt eine verhandelte Zweistaatenlösung, die Israelis und Palästinenser:innen ein Leben in Frieden ermöglicht."