Die neue Mitte-Studie der FES zeigt: Drei Viertel der Menschen in Deutschland lehnen rechtsextreme Einstellungen ab. Fast 80 Prozent sehen sich als überzeugte Demokratinnen und Demokraten. Es gibt auch weniger Menschen mit rechtsextremem Weltbild als vor zwei Jahren, dies bleibt allerdings auf dem Niveau früherer Jahre.
Aber: Demokratie ist nicht selbstverständlich – nur noch rund die Hälfte der Menschen glaubt, dass unser politisches System im Großen und Ganzen gut funktioniert. Bei rechtsextremen Einstellungen kommt es zu einer erschreckenden Normalisierung und Gewöhnungseffekten gegenüber fremdenfeindlichen, klimafeindlichen oder anti-demokratischen Äußerungen. Ein Viertel der Befragten hängt einer libertär-autoritäten Ideologie an. Und ganz gefährlich: Je jünger die Befragten, desto häufiger findet sich unter ihnen ein rechtsextremes Weltbild.
Der Kampf für eine offene, solidarische Gesellschaft bleibt also eine zentrale Aufgabe. „Es geht darum, Vertrauen zurückzugewinnen. Vertrauen in unseren Staat, Vertrauen in unser Parlament, Vertrauen in das, was Demokratie leisten kann“, sagt Helge Lindh, Sprecher der Arbeitsgruppe Strategien gegen Rechtsextremismus.
Das heißt eben auch: „Wir brauchen eine verlässlich finanzierte Demokratieförderung und die Unterstützung unserer demokratischen Zivilgesellschaft“, fordert Maja Wallstein, Sprecherin der AG Strategien gegen Rechtsextremismus. 61 Prozent fordern laut Mitte-Studie mehr Initiative gegen Rechtsextremismus. Dem müssen wir gerecht werden.