In Deutschland nehmen gesundheitliche Risiken und Krankheiten wie Übergewicht, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Die Ursachen dafür sind auch ein ungesundes Essverhalten und mangelnde Bewegung. Besonders besorgniserregend sind diese Entwicklungen bei jungen Menschen. Häufig sind Kinder aus bildungs- und einkommensschwachen Familien von Fehlernährung betroffen. So ist es auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit, für ihre Teilhabe an gesunder Ernährung zu sorgen (in Kitas, Schulen etc.) und sie vor ungesundem Ernährungsverhalten zu schützen.
Die Große Koalition setzt Impulse für eine gesunde Ernährung. Sie will zu einem gesunden Lebensstil motivieren, positive Anreize geben und darauf hinwirken, dass vor allem in Kindertagesstätten und Schulen alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern an einer gesunden und ausgewogenen Verpflegung teilhaben können.
Der Antrag der Koalitionsfraktionen plädiert dafür dass die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) für die Kita- und Schulverpflegung, an öffentlichen Kantinen sowie in Pflegeheimen und Krankenhäusern eingeführt werden. Zudem sollten sich Anbieter von Mittagsverpflegung im Rahmen eines „Ernährungs-TÜVs“ qualifizieren (Qualifizierungsnachweis). Bei der Entwicklung einer Präventionsstrategie soll die Bundesregierung darauf hinwirken, dass die gesundheitlichen Risikofaktoren unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel angemessen berücksichtigt werden.
Darüber hinaus fordern die Koalitionsfraktionen ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel in Grundschulen und Kindertagesstätten sowie süßigkeitenfreie Kassenzonen in Supermärkten. Die Programme für Schulobst und Schulgemüse sowie für Schulmilch sollen zusammengeführt und so ausgestaltet werden, dass eine Teilnahme der Bundesländer erleichtert wird. Vorschlagen wird zudem, den Erwerb eines „Ernährungsführerscheins" für Grundschulkinder weiterhin zu ermöglichen und an weiterführenden Schulen auszubauen. Zudem soll die Wirtschaft mit einer nationalen Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten in die Pflicht genommen werden.
Der SPD-Bundestagsfraktion geht es darum, die Rahmenbedingungen für eine gesunde Ernährung insgesamt zu verbessern, damit alle Menschen und gerade alle Kinder eine Chance auf ein gutes und gesundes Leben haben.