Noch immer verdienen Frauen in Deutschland im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer. Damit liegt der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen ("Gender Pay Gap") seit mehr als 15 Jahren über 20 Prozent. Innerhalb der 28 EU-Staaten sind die Gehaltsunterschiede nur in Österreich und Estland noch größer. Echte Gleichstellung sieht anders aus.

Die Gründe dafür sind vielfältig, deshalb muss auch an vielen Stellen angesetzt werden, damit Frauen mehr verdienen können. Mit dem Mindestlohn, der gesetzlichen Frauenquote, dem Kita-Ausbau und dem ElterngeldPlus hat der Bundestag auf Initiative der SPD-Fraktion bereits wichtige Maßnahmen umgesetzt. Fakt ist aber auch: Mindestens ein Drittel der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist auf Einkommensdiskriminierung zurückzuführen, das heißt, Frauen werden bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit schlicht benachteiligt.

Auf diesen Missstand machte eine zentrale Kundgebung vor dem Brandenburger Tor am 20. März aufmerksam, zu der der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Frauenrat und der Sozialverband Deutschland aufgerufen hatten. Mit dabei waren Bundesfrauenministerin Schwesig, SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann und zahlreiche weitere Mitglieder der SPD-Fraktion.

Entgeltgleichheit im Koalitionsvertrag vereinbart

Damit endlich Schluss ist mit einer derart hohen Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, fordert die SPD-Bundestagsfraktion schon seit langem eine gesetzliche Regelung – und hat im Koalitionsvertrag erfolgreich ein „Gesetz zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern“ durchgesetzt.

Demnach sollen Unternehmen ab 500 Beschäftigten künftig in einem Bericht zur geschlechtsspezifischen Entgeltgleichheit Auskunft geben müssen. Zudem sollen jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter das Recht bekommen, das Durchschnittsgehalt der Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit zu erfragen. Das soll Druck auf die Betriebe machen. Nur dort, wo betriebliche Entgeltstrukturen offen gelegt werden, kann Lohndiskriminierung abgestellt wer-den. Erwiesene Diskriminierung sollen die Unternehmen mit verbindlichen Verfahren beseitigen. Auf dieser Grundlage können die Tarifpartner Lohngerechtigkeit schaffen, und auch Frauen können so besser nachhaken und mehr Lohn für sich fordern.

Der Equal Pay Day 2015 zeigt: Die SPD-Bundestagsfraktion und die Ministerin haben beim geplanten Entgeltgleichheitsgesetz ein breites Bündnis hinter sich.

Fotos des Equal Pay Day gibt es in Kürze auf dem Flickr-Account der Fraktion:
https://www.flickr.com/photos/spdbundestagsfraktion

Hier gibt es ein neues Faltblatt zum Thema Gleichstellung:
https://www.spdfraktion.de/sites/default/files/web_gleichstellung_201503.pdf